Umwelt

A: Dank des Kuriers, der uns zwei Pizzas gebracht hatte, die wir mit grossem Vergnügen verzehrt haben, sind wir nicht mehr hungrig!

R: Was machen wir jetzt?

A: Ich hole zwei Weingläser aus dem Schrank raus, öffne eine Flasche Rotwein und schenke dir und mir Wein ein!

 

Stimme:

Jetzt, wo auf der Flur die Rose,

Aus dem Nichts in`s Sein getreten,

Sollst du Morgenwein geniessen,

Bei der Daf und Harfe Klange. (1)

 

 

R: Danke dir!

A: Dann prost!

R: Prost!

A: Wir haben zuletzt die Ungleichheit diskutiert. Worüber unterhalten wir uns heute?

R: Wir besprechen die Umwelt!

 

Stimme:

Unser Planet, die Bühne,

liess es zu,

die erforderlichen Bedingungen,

zur Existenz,

des lebendigen Wesens. (2)

 

A: Wie definierst du die Umwelt!

R: Es gibt eine Welt, so viel ist sicher; sie wirkt auf unsere Sinnesorgane ein, fühlt unser Gehirn mit sensorischen Inhalten. Der Begriff der Wohnwelt zeigt besser als die «Umwelt» an, was in Frage steht, nämlich die Existenz des Menschen selbst, die an dieses Wohnen gebunden ist. Die Umwelt ist die Welt, in der wir existieren und wohnen, sie ist unser Lebensraum.

A: Was du nicht sagst! Möchtest du schon etwas?

R: Nein, danke!

 

Stimme:

Die Umwelt schliesst ein,

was von Menschenhand,

geschaffene Lebenswelt,

und somit,

der Erfahrungsraum,

eines Menschen ausmacht. (2)

 

A: Erzähle weiter!

R: Also, der Lebensraum des Menschen ist die Erde. Sie ist jener Ort als Weltaussenraum, an den er sich im Laufe einer langen, mühseligen Evolution angepasst hat, an eine bestimmte Atemluft, ein Klima und eine für ihn passende Nahrung. Und sie ist es als Weltinnerraum, diejenige Welt, die er sinnlich erlebt, mit seinem Bewusstsein modelliert und mit Gefühlen, seinem Sinn für das Angenehme und Nützlich, das Wertvolle und das Schöne, das gemeinsame und das Trennende ertastet. Ein anderer Weltraum und zwar eine andere Umwelt ist Menschen von der Natur nicht gegeben. Wir können keine zweite Erde im Himmel erbauen, so wie niemals den Himmel auf Erde schaffen.

A: Ich schenke dir ein Glass Wasser ein!

R: Ich danke dir!

A: Schon gut!

R: Heute steuert unser Planet auf eine Katastrophe zu. Umweltverschmutzung, Klimawandel, Pandemien und die stets gegenwärtige Gefahr eines Atomkriegs sind nur die bekanntesten Bedrohungen, denn wir gegenüberstehen. Auf unzählige Weisen haben wir die Voraussetzungen für unseren eigenen Untergang geschaffen.

A: Heute redet jede gern von «der Umwelt», von der Notwendigkeit, etwas für «die Umwelt» tun zu müssen.

R: Unser Wohnraum ist in einem Mass von der Zerstörung bedroht wie nie zuvor seit dem Auftritt des Homosapiens auf der Weltbühne. Das Bemühen, die grosse Zerstörung aufzuhalten, die «Selbstverbrennung» zu verhindern, von der die Klimaforscher sprechen, verlangt nicht nur nach neuer Technik, erneuerbaren Energien, besseren Speicheranlagen und dem Einsatz von künstlicher Intelligenz beim Sparen von Strom. Es verlangt zugleich einen Mentalitätswechsel, eine andere Kultur im Umgang mit der Erde. Unser Verbrauch an natürlichen Ressourcen ist nicht auf alle übertragbar, ohne die Lebensgrundlagen rasant zu zerstören.

A: Zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung gibt es eine Schlüsselidee, die besagt, dass Umweltprobleme, genau wie andere Probleme lösbar sind, wenn man über das dazu erforderliche Wissen verfügt!

R: Das will ich hoffen. Vom Blickwinkel der Wissenschaft ist die Aussicht beunruhigend. Der mikroskopische Blick offenbart Schadstoffe, die uns und die Arten, die wir bewundern und benötigen, heimtückisch vergiften; der makroskopische Blick offenbart Folgen für Ökosysteme, die für sich genommen kaum wahrnehmbar sind, sich in ihrer Kombination jedoch zu einem tragischen Raubbau addieren. Von den 1970er Jahren an entwickelte sich die Umweltbewegung aufgrund von Wissenschaftlichen Erkenntnissen und zwar aus ökologischen, gesundheitlichen, Geo- und atmosphärischen Forschungen. Die Erde, unser Haus, unsere Bühne scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln.

 

 

 

Stimme:

Es ist ein Tatbestand,

der Mensch wirkt auf die Umwelt ein,

eigentlich ist der Mensch der Hauptverursacher,

der derzeitigen Umweltverschmutzung. (2)

 

A: Wie wird die Umwelt durch Menschen verschmutzt?

R: Immer, wenn wir Holz, Kohle, Öl oder Gas verbrennen, oxidiert der im Brennstoff zu Kohlendioxid (CO2), das in die Atmosphäre geblasen wird. Etwas CO2 (Kohlendioxid) wird zwar im Meer gelöst, geht chemische Verbindungen mit Gestein ein oder wird von Photosynthese betreibenden Pflanzen aufgenommen, doch diese natürlichen Auffangbecken vermögen die mehr als 38 Milliarden Tonnen, die wir Jahr zu Jahr in die Atmosphäre abladen, nicht zu bewältigen. Da Gigatonnen des Kohlenstoffs, der sich im Zeitalter des Karbons abgelagert hatte, in Rauch aufgegangen sind, ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von etwa 270 Teilen pro Million (ppm) von der industriellen Revolution auf über 430 ppm heute angestiegen ist. Weil CO2 (Kohlendioxid), wie die Glasscheiben eines Treibhauses, Wärme einschliesst, die von der Erdoberfläche ausgeht, hat sich die weltweite Durchschnittstemperatur ebenfalls erhöht nämlich um etwa 1,1 Celsius seit Beginn der Aufzeichnungen. Zudem hat sich die Atmosphäre durch die Abholzung kohlenstoffvertilgender Wälder aufgeheizt sowie durch die Freisetzung vom Methan (einem noch mächtigeren Treibhausgas) aus undichten Gasbrunnen, schmelzendem Permafrost und den Körperöffnungen an beiden Enden von Rindern. Einige Forscher sind der Meinung, dass die Durchschnittstemperatur auf der Erde im Jahre 2025 um 1,5 Celsius steigen werde. In einer unkontrollierbaren Rückkopplungsschleife könnte es noch wärmer werden.

 

 

Stimme:

Darfst ja Liebe, Wein und Harfe,

Nicht, wenn Rosen blüh`n, entbehren,

Diese Erde unter`m Schutze,

Glücklicher und froher Zeichen. (1)

 

 

A: Möchtest du einen Schluck Wein?

R: Gerne!

A: Ich schenke dir und mir noch ein Glas Wein ein, und Prost!

R: Ich danke dir, Prost!

A: Fossile Brennstoffe liefern 86 Prozent der weltweiten Energie; sie dienen als Antrieb für nahezu alle Pkws und Lkw, Züge, Flugzeuge, Schiffe, Traktoren, Hochöfen und Fabriken auf unserem Planeten, gemeinsam mit den meisten Kraftwerken. Mit einem solchen Problem musste sich die Menschheit bisher noch nie auseinandersetzen.

 

 

Stimme:

Alle Formen von Organismen,

in unterschiedlichem Mass,

werden von den Umweltbedingungen,

beeinflusst,

unsere Existenz hängt davon ab. (2)

 

 

R: Gewiss. Wenn der Ausstoss von Treibhausgasen anhält, und die durchschnittliche Erdtemperatur um mindestens 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau ansteigen wird, wer weiss, vielleicht aber auch auf 4 Grad Celsius über diesem Niveau oder noch höher. Folge davon werden häufigerer und gravierendere Hitzewellen sein, mehr Überschwemmungen in feuchten Regionen, mehr Dürren in trockenen Regionen, schwere Stürme, schwerere Hurrikans, weniger Getreideerträge in warmen Regionen, das Aussterben von noch mehr Arten, der Verlust von Korallenriffs (weil die Meere wärmer und saurer werden) sowie ein durchschnittlicher Meeresspiegelanstieg von 0,7 bis 1,2 Meter infolge von schmelzendem Eis am Land und der Ausbreitung des Meerwassers. (Der Meeresspiegel ist seit 1870 bereits um rund 20 Zentimeter gestiegen, und der Anstieg scheint sich zu beschleunigen.) Tiefliegende Gebiete würden überflutet, Inselstaaten untergehen, weiträumige Ackerflächen wären nicht mehr bebaubar, und Millionen Menschen würden ihre Heimat verlieren.

A: Wie können wir unseren Wohnraum schützen?

R: Es gibt einen Grundgedanken zum Umweltschutz. Der Grundgedanke beginnt mit der Erkenntnis, dass ein gewisser Grad an Verschmutzung eine unausweichliche Folge des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik ist!

 

Stimme:

Im Zentralfriedhof in Wien,

stand auf einem Grabstein,

als einziges eine mathematische Formel,

nämlich die Gleichung der Entropie,

ein Mass für die zusätzliche Information,

das Mass für die Menge,

an Unordnung,

in einem physikalischen System. (2)

 

A: Was ist der zweite Hauptsatz der Thermodynamik?

R: Thermodynamik ist ein Teilgebiet der Physik und befasst sich damit, wie Energie fliesst und ihre Form verändert. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass Energie bestrebt ist, zunehmend zufällige oder chaotische Formen anzunehmen. Des Weiteren besagt er, dass die Unordnung – die Entropie – im Laufe der Zeit zunimmt. Das erleben wir jeden Tag. So aufgeräumt die Küche morgens auch sein mag, sie schafft es immer wieder, bis zum Abend unordentlich zu sein; das Gleiche gilt für Wäschekörbe, Schreibtische und Kinderzimmer. Ferner trifft der Zweite Hauptsatz Aussagen über die Richtung von Prozessen und das Prinzip der Irreversibilität. Ein physikalischer Prozess ist irreversibel, wenn er in einem abgeschlossen System nicht erkennbar ist, ohne Veränderungen im System zu hinterlassen. Zum Beispiel und in der Tat ist noch nie beobachtet wurde, wie die Splitter eines Glases sich spontan wieder zusammensetzen und das neu entstandene auf einem Tisch sprang.

A: Hast du Durst?

R: Ein Glass Wasser kann ich gut gebrauchen!

A: Ich schenke dir ein Glass Wasser ein!

R: Danke, eben wenn Menschen Energie nutzen, um in ihrem Körper oder ihrem Heim eine strukturierte Zone zu schaffen, vergrössern sie anderswo in der Umwelt zwangsläufig die Entropie in Form von Abfall, Verschmutzung und anderen Arten der Unordnung.

 

Stimme:

Entropie ist das Bestreben,

aller Dinge,

die geordnet sind,

die im Laufe der Zeit,

ungeordneter werden. (2)

 

A: Würdest du das bitte verdeutlichen?

R: Wir wissen, dass ein Huhn, wie jedes Lebewesen, ein physikalisches System von erstaunlich hoher Ordnung ist. Woher kommt diese Organisation, und wie wird sie bewahrt? Ein Huhn erhält sich am Leben – lange genug vor allem, um Eier zu legen…, indem es frisst und atmet. Nahrung und Sauerstoff dienen als Rohstoffe, aus denen Lebewesen die erforderliche Energie gewinnen. Doch diese Energie hat eine entscheidende Eigenschaft, die wir unbedingt berücksichtigen müssen, wenn wir wirklich verstehen wollen, was vor sich geht. Im Laufe seines Lebens nimmt ein Huhn, das gesund bleibt, gerade so viel Energie in Gestalt von Nahrung auf, wie es wieder an die Umgebung zurückgibt, meist in Form von Wärme und anderen Abfallproduckten, die es durch seine Stoffwechselprozesse und täglichen Aktivitäten erzeugt. Gäbe es dieses Gleichgewicht von Energieaufnehme und -abgabe nicht, würde das Tier kräftig zu nehmen. Jetzt stell dir vor, ein Huhn, das ein Ei legt, welches seinen Weg auf unseren Küchentisch findet und von dort aus, sehr zu unserem Ärger seinen Weg in einen Zustand der Entropie unaufhaltsam fortsetzt, indem es vom Tisch rollt und auf dem Fussboden zerbrechen wird. Das Ei zerbricht, weil es das Streben nach Entropie in sich trägt.

 

Stimme:

Trinke Wein, gereicht vom Zarten,

Der wie Jesus`s Hauch beseelet,

Einen Becher, der vom Weine,

Überströmt, sollst du dann leeren. (1)

 

 

A: Danke für deine Erklärung! Ich schenke dir und mir noch ein Glas Wein ein!

R: Danke, der Wein schmeckt gut!

A: Gern geschehen, was ist die Rolle die Industrialisierung in der Umweltverschmutzung? Manche sprechen darüber!

R: Vor 300 Jahren, als die industrielle Revolution begonnen hatte, hatten die Menschen keine Ahnung gehabt, was die Umwelt ist und was für eine Rolle sie in unserem Dasein spielt. Vor der Industrialisierung war das Leben körperlich wirklich anstrengend, denn die Hautenergiequelle war Muskelkraft. Es gab auch ein paar kümmerliche Windmühlen, Wasserkraft und natürlich auch Holz. Also suchten die Menschen nach etwas anderem und entdeckten, dass die Kohle, die sie schon lange kannten, genau die konzentrierte Energie besass, die sie brauchten. Damals wussten die Menschen nicht, dass bei der Verbrennung der Kohle, Kohlenstoff freigesetzt wird. Dieser zuvor lang begrabene Kohlenstoff verbindet sich nun mit Sauerstoff in der Erdatmosphäre und verwandelt sich in einen Treibhauseffekt. Als im neunzehnten Jahrhundert damit begonnen wurde, die Energie der Kohle wirklich zu nutzen, konnte ein einzelner Arbeiter nicht nur dreimal produktiver sein, sondern 20-, 50- und 100-mal mehr. Nun konnte ein Arbeiter unzählige Meter Stoff, eine riesige Menge Nägel oder Stahlträger auf eine Art und Weise herstellen, die zuvor undenkbar war. Kohle änderte nicht nur die Art zu arbeiten, sie schaffte auch neue Arbeitsplätze, die die Städte prägten und führte zu wegweisenden politischen und sozialen Umbrüchen. Neben der Kohle veränderte noch ein fossiler Brennstoff nämlich das Öl unser Leben. In den letzten Jahrzehnten lieferte das Öl, 40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs.

A: Möchtest du noch einen Schluck Wasser?

R: Gerne!

A: Ich schenke uns Wasser ein!

R: Danke… Ich glaube, dass die Industrialisierung gut für die Menschheit ist. Sie hat Millionen Menschen ernährt, die Lebenserwartung verdoppelt und die extreme Armut bekämpft. Und indem sie Muskeln durch Maschinen ersetzt hat, war sie eine Hilfe bei der Abschaffung der Sklaverei, der Emanzipation von Frauen und der Erziehung von Kindern. Sie hat es den Menschen ermöglicht, nachts zu lesen, zu leben, wo sie möchten, es im Winter warm zu haben, die Welt zu sehen und menschliche Kontakte zu vervielfachen. Alle Kosten der Verschmutzung und des Habitat-Verlusts sind gegen diese Geschenke aufzuwiegen. Es gibt ein optimales Mass an Umweltverschmutzung, so wie es ein optimales Mass an Dreck im eigenen Zuhause gibt.

A: Möchtest du noch etwas?

R: Nein, danke!

A: Bitte erzähle weiter!

R: Einige Forscher vertreten die Auffassung, dass das derzeitige Bevölkerungswachstum in einem Zusammenhang mit unserem Energieverbrauch steht. Ihre Argumentation lautet: Wenn man von einer gleichmässigen Verteilung der Ressourcen und einer plausiblen Schätzung für die Grösse und Verbreitungsgebiete grosser Säugetiere ausgeht, ernährt die von der Sonne kommende Energie jeden Tag eine bestimmte Zahl von Tieren und Arten. Die Zahl der grossen Tierarten sank in der Zeit vor 50,000 bis 10,000 Jahren von ungefähr 350 auf die Hälfte; gleichzeitig tauchten Menschen auf dem Planeten auf und vereinnahmten einen unverhältnismässig grossen Anteil der Ressourcen. In der Folge stieg die Zahl der Säugetiere langsam wieder auf früheren Wert an, aber dann, vor ungefähr 300 Jahren, nahm sie rapide zu. Zu dieser Zeit konnten Menschen mit der industriellen Revolution erstmals unsere Energievorräte anzapfen, jene ungenutzte Energie, die über Jahrmillionen hinweg in Form fossiler Brennstoffe – der Name ist kein Zufall – gespeichert wurde. Und mit diesem Rückgriff auf die Reserven konnten die Populationen von Menschen und Nutztieren in Verbindung mit der Urbanisierung explosionsartig wachsen.

A: Ich glaube, dass es viele verschiedene Faktoren gibt, und sie hängen zusammen!

R: Allerdings! Die Problempalette, der sich die Menschheit zu Beginn dieses neuen Jahrzehnts gegenübersieht, ist: Der Klimawandel, der Eintritt ins pandemisches Zeitalter, die Überbevölkerung, der drohenden Kollaps von ganzen Ökosystemen, die Gefahren globaler kriegerischer Auseinandersetzungen, … Aber wer, wenn nicht wir, könnte die Umweltprobleme lösen? Unsere unglaubliche Spezies, die auf dem Mars Hubschrauber fliegen lässt und dort sogar Sauerstoff herstellen kann. Der es gelingt, immer mehr Menschen zu ernähren, ihnen Zugang zu Bildung zu gewährleisten, zu sauberem Wasser, zu medizinischer Versorgung.

A: Was können wir unternehmen, damit unsere Umwelt verschont bleibt?

R: Zuerst müssen wir die weltweiten Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Die Hauptverursacher sind die Schwerindustrie (29 Prozent), Gebäude (18 Prozent), Transport (15 Prozent), Landnutzungsänderung (15 Prozent) und die Energie, die zur Energieversorgung benötigt wird (13 Prozent). Und auch sind Rinder für 5,5 Prozent verantwortlich, davon mehr Methan als CO2, wie der Flugverkehr für 1,5 Prozent.

A: Was wird gemacht?

R: Die meisten Wissenschaftler und eine zunehmende Zahl von Politikern anerkennen die Realität des Klimawandels und das Ausmass der Gefahr. Doch diese Erkenntnis hat unser tatsächliches Verhalten bislang nicht verändert. Wir reden viel über die globale Erwärmung, doch in der Praxis ist die Menschheit nicht bereit, wirkliche ökonomische, soziale und politische Opfer zu bringen, um die Katstrophe aufzuhalten. Und schon seit 2002 steigen die Emissionen pro Jahr um 2,2 Prozent.

 

Stimme:

Was für eine Zeit,

um am Leben zu sein,

was für eine Zeit,

um die Grundlagen der eigenen Existenz,

zu fürchten. (2)

 

A: Was soll getan werden?

R: Das zentrale Projekt wird es sein, die Menschheit und den Planeten insgesamt vor den Gefahren zu schützen, die in unserer eigenen Macht angelegt sind. Umweltprobleme müssen auf planetarer Ebene diskutiert werden. Die Nationalstaaten haben zu erkennen, dass die Umweltverschmutzung, die sie erzeugen, nationale Grenzen überschreitet und daher zu internationalen Krisen führen kann. Treibhausgas, saurer Regen, brennende Regenwälder und ähnliche Probleme halten sich nicht an staatliche Grenzen. Und mit der allmählichen Verknappung der Ressourcen (Fischbestand, Getreideernten, Wasservorkommen…) infolge von Raubbau wird sich der Ruf nach einer globalen Verwaltung der Ressourcen verstärken, da sonst Hungersnöte und allgemeiner Kollaps drohen. Das wirtschaftliche Wachstum desstabilisiert das ökologische Gelichgewicht des Planeten auf vielfältige Weise. Wenn es darum geht, zwischen Wirtschaftswachstum und ökologischer Stabilität zu wählen, dann müssen wir uns für die ökologische Stabilität entscheiden, wenn wir eine globale Katastrophe vermeiden wollen.

 

Stimme:

Die Bereitschaft, alle Formen des Habens aufzugeben,

um ganz zu sein,

Sicherheit, Identitätserleben und Selbstvertrauen,

basierend auf dem Glauben an das,

was man ist,

und auf dem Bedürfnis nach Bezogenheit,

auf Interesse, Liebe und Solidarität mit der Umwelt. (2)

 

 

A: Was schlägst du vor?

R: Die Menschen sollten sich verpflichten, nur in dringenden Notfällen in ein Flugzeug zu steigen, weil Flugzeuge so viel Treibstoff verbrauchen. Sie sollten sich verpflichten, an mindestens fünf Tagen in der Woche kein Fleisch zu essen, weil durch die Fleischproduktion viel CO2 in der Atmosphäre gelang. Sie sollten sich verpflichten, niemals Schmuck zu kaufen, weil die Verarbeitung von Gold und Silber so energieintensiv ist, ….

A: Was du nicht sagst!

R: Die wirkliche Lösung aber liegt allein in einem umwälzenden und schnellen Wandel der menschlichen Grundeinstellung, vor allem in den Fragen der Fortpflanzung, des Wirtschaftswachstums, der Technologie und der Lösung von Konflikten.

A: Wir sind im Jahre 2022. Wir haben seit zwei Jahren die weltweite Covid-Pandemie. Und hier im Europa tobt und wütet der Krieg in der Ukraine. Verdammter Krieg!

 

 

 

 

Stimme:

Dunkle Wolken ziehen über Europa,

über die Ukraine,

viele Städte liegen in Trümmern,

zerstört durch Granaten,

durch Fliegerbomber und Raketen,

die Infrastruktur wird vernichtet,

viele lassen ihr Leben,

Menschenleben werden ausgelöscht. (2)

 

 

R: Die Bilder des Krieges sehen wir täglich im Fernsehen. Menschen sterben jeden Tag aufgrund eines illegales Gewaltaktes eines Menschen, gekleidet als Staatsmann, der gegen ein Nachbarland in den Krieg zieht. Oh, ich habe Durst!

A: Ich schenke dir und mir ein Glas Wasser ein!

R: Ich bedanke mich bei dir!

A: Schon gut! Im Juli habe ich in der Zeitung gelesen, dass die Urlaubszeit in Europa beginne und viele ihre Ferien planen und ihre Flüge buchen, obwohl sich der Preis der Energieträger ständig erhöht. Gestern habe ich im Fernsehen gesehen, dass einige Flughäfen überfüllt sind und Tausende von Passagieren auf ihre Flüge lange warten müssen. Es herrscht in der menschlichen Kultur und Handlung Konsumgeist, Individualität, alles haben wollen, alles aufbrauchen. Ich glaube, dass bei den Menschen ein allgemeingültiges Bewusstsein über die Umwelt und deren Bewahrung fehlt! Also, erzähle bitte weiter!

R: In der Präambel der UN-Agenda 2030 ist die nachhaltige Entwicklung nämlich Transformation unserer Welt geklärt und geschrieben. Dort wird die menschliche Suche wie folgt dargestellt:

_, Alle Länder und alle Interessensträger werden diesen Plan in kooperativer Partnerschaft umsetzen. Wir sind entschlossen, die Menschheit von der Tyrannei der Armut und der Not zu befreien und unseren Planeten zu heilen und zu schützen. Wir sind entschlossen, die kühnen und transformativen Schritte zu unternehmen, die dringend notwendig sind, um die Welt auf den Pfad der Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit zu bringen. Wir versprechen, auf dieser gemeinsamen Reise, die wir heute antreten, niemanden zurückzulassen, _.

A: Es fragt sich, welche Ziele die Suche der Menschen zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat? Ich denke, wir sollen zunächst einmal den Zusammenbruch zu vermeiden. Falls uns das gelingt, gibt es zwei weitere Ziele: dafür zu sorgen, dass der Nutzen der Ressourcen für alle Menschen verfügbar wird, und sicherzustellen, dass die Biosphäre weiterbesteht, denn wenn sie zugrunde geht, gibt es keine Suche mehr, die Erfolg haben kann. Ich glaube, dass unsere schwierige Aufgabe darin besteht, diese Ziele zu erreichen, selbst wenn sie uns häufig in verschiedene Richtungen zu führen scheinen, mal zur Nachgiebigkeit, mal zur Selbstbeschränkung. Ich habe Durst und schenke dir und mir Wasser ein!

R: Danke dir, ich bin auch durstig und ein Schluck Wasser tut mir gut!

A: Ich höre gern zu!

R: Weiter heisst es in dem UN – Dokument:

_, Menschen: Wir sind entschlossen, Armut und Hunger in allen ihren Formen und Dimensionen ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass alle Menschen ihr Potenzial in Würde und Gleichheit und in einer gesunden Umwelt voll entfalten können.

_, Planet: Wir sind entschlossen, den Planeten vor Schädigung zu schützen, unter anderem durch nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion, die nachhaltige Bewirtschaftung seiner nachhaltigen Ressourcen und umgehende Massnahmen gegen den Klimawandel, damit die Erde die Bedürfnisse der heutigen und der kommenden Generationen decken kann.

_, Wohlstand: Wir sind entschlossen, dafür zu sorgen, dass alle Menschen ein von Wohlstand geprägtes und erfülltes Leben geniessen können und dass sich der wirtschaftliche, soziale und technische Fortschritte in Harmonie mir der Natur vollzieht.

A: Dieses Dokument ist für diejenigen, die wie du und ich in den 1960er des 20.Jahrhunderts aufgewachsen sind, als man die Gefahren des Schlechten von den Menschen geprägten Zeitalters in der Erdgeschichte noch kaum kannte und wusste, bemerkenswert. Da solch eine Erklärung von einer Körperschaft zu hören ist, die die meisten Nationen der Erde repräsentieren.

R: Das Pariser Klimaschutzabkommen, ein wegweisendes Dokument wurde am 12. Dezember 2015 auf eine UN-Konferenz verabschiedet, an der einhundertneunundfünfzig Nationen teilnahmen. Zu den Zielen gehört, dass:

— a) der Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich unter zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Nivea gehalten wird und Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Nivea zu begrenzen, da erkannt wurde, dass dies die Risiken und Auswirkungen der Klimaänderungen erheblich verringern würde;

— b) die Fähigkeit zur Anpassung an die nachteiligen Auswirkungen der Klimaänderungen erhöht und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaänderungen sowie eine hinsichtlich der Treibhausgase emissionsarme Entwicklung so gefördert wird, dass die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird;

— c) die Finanzmittelflüsse in Einklang gebracht werden mit einem Weg hin zu einer hinsichtlich der Treibhausgase emissionsarmen und gegenüber Klimaänderung widerstandsfähigen Entwicklung.

A: Werden die Nationen die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen?

R: Wenn sie es schaffen, würde ich mich sehr freuen und viele andere auch!

A: Bitte erzähle weiter!

R: Am 11. 7. 2022 gaben die Vereinten Nationen bekannt, dass im November acht Milliarden Menschen auf der Erde leben werden, sozusagen leben sollen. In absoluten Zahlen nehme die Weltbevölkerung schliesslich weiter zu – um rund 66 Millionen Menschen pro Jahr oder durchschnittlich 2,1 Menschen pro Sekunde.

 

Stimme:

Periodische Dürre,

in vielen Gebieten,

Wassermangel und vertrocknete Felder,

die Ernte fällt schon aus,

Hungersnöte, Krankheiten, …,

sind vorprogrammiert. (2)

 

 

A: Kann unsere Erde acht Milliarden Menschen ausgewogen ernähren?

R: Vermutlich schon!

A: Bitte erzähle weiter!

R: Wir atmen Sausestoff und trinken Wasser. Wir brauchen das Wasser zum Waschen, zum Kochen, … Industrie und Landwirtschaft verbrauchen das Wasser, um ihre Produkte herzustellen. Das Wasser auf der Erde ist eine Ressource, ein lebensnotwendiger Stoff. Wir bauen die Nahrungsmittel auf dem Erdboden an und holzen die Wälder ab. Laut «Globales Footprint Network» nämlich, Globales Fussabdruck Netzwerk hat die Erde am 28, Juli dieses Jahres den Übelastungstag, also den Zeitpunkt, an dem die Menschen weltweit alle Ressourcen aufgebraucht haben, die der Planet in einem Jahr auf natürlichen Weg ersetzten könnte.

 

 

 

Stimme:

Bringe Wein! Denn stete Hilfe,

Will Hafis von dem begehren,

Der erbarmend sie gewährte,

Und sie fürder wird gewähren. (1)

 

A: Die letzten Tropfen des Weines schenken ich dir und mir ein, und Prost!

R: Danke dir, Prost!

A: Ich bin müde und möchte mich ins Bett legen!

R: Ich habe keinen Einwand!

A: Machen wir Schluss?

R: Das machen wir!

 

 

 

Quellen:

  1. Hafes, persisch ausgesprochen, Hàfez (1315-1390) ist einer der bekanntesten persischer Dichter.
  2. Schreiber

Christian; David. Big Story. München: Carl Hanser, 2018

Green, Brain. Die verborgene Wirklichkeit. München: Siedler, 2012

Greene, Brian. Der Stoff, aus dem Kosmos ist. München: Wilhelm Goldmann, 2008

Harari, Yuval Noah. Homo Deus. München: C.H. Beck, 2019

Kaku, Michio. Im Paralleluniversum. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2014

Kaku, Michio. Die Physik der Zukunft. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2012

Krause, Johannes & Trappe, Thomas. Hybris. Berlin: Ullstein, 2021

Loeb, Avi. Ausserirdisch. München: Anstalt, 2021

Precht, Richard David. Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens. München: Wilhelm Goldmann, 2021

Pinker, Steven. Der Stoff, aus dem das Denken ist. Frankfurt am Main: Fischer, 2014

Pinker, Steven. Aufklärung jetzt. Frankfurt am Main: Fischer, 2018

Randall, Lisa. Dunkle Materie und Dinosaurier. Frankfurt am Main: Fischer, 2015

Schmid, Wilhelm. Philosophie der Lebenskunst. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2012

Verhaeghe, Paul. Und ich. München: Antje Kunstmann, 2013